Prot. Kirche Albersweiler - Bergkirche

Adresse:
Kanalstraße 2
76857 Albersweiler  Karte

Baujahr: 1846/1944 (Vorgängerbau vor 1299)
Sitzplätze: 385
Orgel: Walcker / Ludwigsburg 1859; restauriert: 1984 Steinmeyer / Oettingen

Erneuerung Registerschilder Walcker Orgel in Albersweiler
An der historisch bedeutsamen Walcker Orgel (aus dem Jahr 1858) in der Bergkirche Albersweiler wurden im Juni 2024 die Registerschilder ausgetauscht. Nötig geworden war dieser Schritt, weil die Organisten zunehmend Mühe hatten die ursprünglichen Schilder zu lesen und damit ein zügiges Bedienen der Orgel immer schwieriger wurde. In mühevoller Handarbeit hat Orgelbauer Peter Ohlert aus Kirkel die unleserlich gewordenen Regis-terschilder herausgetrennt und durch neue Porzellanschilder ersetzt. Die Arbeiten erfolg-ten unter denkmalgerechten Bedingungen.
Die Kosten für die Erneuerung der Registerschilder belaufen sich auf ca. 3.500€. Das Presbyterium Albersweiler hat beschlossen die Kosten aus der Spende, die uns anlässlich der Beerdigung von Rita Reisser zugedacht wurde, zu bezahlen.
An dieser Stelle ein herzliches „Vergelt‘s Gott“

 

Historie

Seit 1537 ist in Albersweiler die Reformation eingeführt. Dabei existierten über lange Zeit zwei protestantische Gemeinden im Ort: nördlich der Queich eine lutherische Pfarrei (Herrschaftsbereich der Herren zu Löwenstein), südlich davon eine reformierte Pfarrei (Pfalz-Zweibrücken).

Die Vorgängerin der heutigen Bergkirche (vor 1299) diente dabei den Reformierten (ab 1818 der unierten protestantischen Gemeinde) als Kirche. Von 1698 bis 1843 wurde sie als Simultankirche von Protestanten und Katholiken gemeinsam genutzt. Vor allem aufgrund des schlechten baulichen Zustands der alten Bergkirche, aber auch aus praktischen Erwägungen, beschloss man Mitte der 40er Jahre im 19. Jahrhundert, zwei neue Kirchen in Albersweiler zu bauen. So konnte die heutige Bergkirche am 13. Dezember 1846 in Dienst gestellt werden.

Sowohl die neue Bergkirche als auch die heutige katholische Kirche wurden vom "königlichen Civilbauinspektor" August von Voit entworfen, der auch die neue Pinakothek in München plante.

Der Baustil der ganz aus heimischem Sandstein errichteten Bergkirche wird heute als neuromanisch bezeichnet.

Auffällig ist vor allem die Höhe des Kirchenschiffs. Diese ist darauf zurückzuführen, dass die neue Bergkirche größer werden sollte, als die ein Jahr ältere katholische Kirche St. Stephan. Darum setzte man auf die untere Fensterreihe einfach eine zweite. Wurde diese Maßnahme in der Vergangenheit auch zum Teil hart kritisiert, so stellt sich beim heutigen Besucher in der Regel doch ein Gefühl von Weite und Erhabenheit ein.

Zehn Jahre nach der Indienstnahme der neuen Bergkirche erhilet diese eine Orgel von einem der damals bedeutendsten Orgelbauer Deutschlands, der Firma Walcker aus Ludwigsburg. die mechanische Kegelladenorgel befindet sich heute wieder in einem weitestgehend originalen Zustand und stellt somit eine Rarität in der Orgellandschaft der Pfälzischem Landeskirche dar. Es ist eine Orgel, die auf die Musik der Romantik hin ausgerichtet ist.

Das Geläut der Bergkirche ist das dritte im Lauf ihrer Geschichte. In den beiden Weltkriegen mussten die alten Glocken jeweils abgegeben werden. Heute rufen drei Glocken, die am 24. September 1950 un Dienst genommen werden konnten, zum Gottesdienst. Erwähnenswert ist, dass die Glocken der Bergkirche auf die Intonation der Glocken der katholischen Kirche abgestimmt wurden, so dass sich beim gemeinsamen Läuten ein beeindruckendes Klangbild ergibt.

Text von Andreas Gutting. Entnommen aus: "Prot. Kirchen zwischen Hofstätten und Freimersheim, Rhodt und Herxheim" herausgegeben vom Prot. Kirchenbezirk Landau, Ev. Presseverlag Pfalz 2001

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