Bald ist es soweit. Ich werde den nadelnden Christbaum abschmücken. Meist bin ich damit früh dran. Ich kehre nach der schönen Adventszeit und den Weihnachtstagen zurück in den Alltag. Dann werde ich die Strohsterne und die Menge der himmlischen Heerscharen aus dünnem Papier alter Gesangbücher, die ich im Lauf der Jahre auf Bazaren gekauft habe, wieder einpacken.
Auch die Kerzen kommen in die Schachteln. Der wunderschöne Baum wird vor die Tür geschleppt und von der Feuerwehr abgeholt. Einmal gründlich saugen, die Weihnachtsdekoration an den Fenstern abmachen. Und fertig. Dann ist im Wohnzimmer wieder mehr Platz, und schon nach einem Tag vermisse ich den Baum nicht mehr. Der Blick geht nach vorne.
Aber so frage ich mich, wie ist das mit dem Licht und Glanz der Weihnachtszeit? Wie kann ich etwas mitnehmen und in die Normalität retten vom Glanz der Weihnachtszeit?
Dieses Jahr will ich einen Engel mit in den Alltag nehmen. Jemand hat ihn gekonnt aus dünnem Papier gefaltet. Er kommt nicht in die Schachtel. Er kommt auf meinen Schreibtisch. Dieser Engel sagt mir:
„Ich bin Bote Gottes und kann dir auch im Alltag begegnen.
Und immer wieder wird dir Gott Kraft geben, selbst ein Engel für andere zu sein.“
Gott ist Mensch geworden und hat auf dieser Erde gelebt. Er möchte mit uns unterwegs sein. Auch nach den Feiertagen können wir seine Spuren finden. Und ich werde selbst die eine oder andere Spur legen können. Spuren der Nächstenliebe. Spuren von Gottes Gegenwart an Queich und Weinstraße, in den Walddörfern und im Jahr 2025 .
Gemeindediakonin Annette Bernhard, Hofstätten