Aschermittwoch 2025

Am Aschermittwoch durfte ich Teilnehmer in einem Gottesdienst sein.
Am Ende trat ich wie fast alle andern vor und bekam ein Aschekreuz auf die Stirn gemalt.
Und das mit den Worten: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“

Das tat mir weh und das tat mir wohl zugleich!
An das Ende denken mitten im Leben?
Fastenzeit mitten in der Fülle?
Verzicht üben 7 Wochen lang wo doch alles gerade aufblüht?

Da stand ich nun mit meinem Aschekreuz! Und mit meinen Gedanken!
Einen hatte ich aus der Predigt aufgeschnappt:
Die Asche würde ja gar nicht halten auf der Haut einfach so! Sie wird mit Öl vermischt. Dem Öl, das den Täuflingen nach der Taufe aufgetragen wird, womit sie gesegnet werden und hineingeschickt ins Leben.

Der Tod ist also auch hier symbolisch mit dem Leben verbunden, auf meiner Stirn und in meinem Leben.
Das Aschekreuz ist nicht nur ein Todessymbol, sondern auch eines des Lebens – ewigen Lebens, gesegneten Lebens!

So habe ich dann mein Aschekreuz noch getragen – und gezeigt – eine ganze Weile lang.
So konnte ich es ertragen.
So konnte ich mich aufmachen in diese Fastenzeit.

Dieses Jahr fasten Christen und Muslime übrigens fast parallel. Zumindest zeitlich. Es ist Ramadan. Ist das nicht ein schöner Zufall – und etwas verbindendes, dass Christen und Muslime im Verzicht die Fülle und Gott suchen?

Und schon immer gab und gibt es Ausnahmen – für Muslime und für Christenmenschen auch: und so lassen wir es uns heute Nachmittag auch gut gehen.

Wir verzichten heute höchstens auf Einsamkeit und schlechte Laune, vielleicht sogar auf die Resignation und Zukunftsangst.

Das wäre doch mal ein wunderbarer Vorsatz: 7 Wochen auf Angst zu verzichten!
Oder 7 Wochen Vertrauen und Freundlichkeit zu wagen.
Oder vielleicht haben sie selbst noch eine viel bessere Idee, wie sie die Passions- und Fastenzeit gestalten wollen!

Pfarrer Bernd Rapp

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